Allgemein St. Clemens

St. Clemens Kirche, Kirchplatz, 56727 Mayen

Mit ihrem schiefen Turm ist die Clemenskirche das Wahrzeichen Mayens.

Der Bau dieser gotischen Hallenkirche wurde von den Augustiner Chorherren aus Lonnig zwischen 1350 und 1360 begonnen. Ausgrabungen zu folge gab es an gleicher Stelle schon im 7. Jahrhundert eine kleine Holzkirche, die 200 Jahre später durch eine lange schmale Hallenkirche aus Stein ersetzt wurde. Um das Jahr 1000 folgte eine größere Saalkirche und im 12. Jahrhundert eine dreischiffige romanische Kirche aus Mayener Stein und Grauwacke. Von diesem Gotteshaus ist noch der so genannte „Eulenturm“ erhalten, der wuchtig und gedrungen neben dem Schiefen Turm steht.

Die dreischiffige St. Clemenskirche mit einem durchgehenden Dach und ohne Querschiff gebaut, ist eine der ältesten gotischen Hallenkirchen im Rheinland.   
Der Bau der Kirche ging mühsam voran. Aus diesen Jahren rührt wohl auch die Sage vom Teufel, der zur Mitarbeit gewonnen werden konnte, weil er glaubte, er baue an einem Wirtshaus mit. Als er sah, dass die Mayener ihn genasführt hatten und ein Gotteshaus vor ihm stand, versuchte er den Turm zu brechen. Aber St. Clemens hinderte ihn daran. So reichte  seine Kraft nur zur schiefen Drehung. Fachleute  führen die gewundene Form auf Baufehler zurück.

Bei einer umfassenden Renovierung im 1896 – 1899 wurde die Kirche im Innern in kräftigen Farben und gotisch nachempfundenen Ornamenten ausgemalt.

In den Kriegjahren 1944 und 1945 wurde die Kirche durch Bomben sehr stark zerstört. Nur der Eulenturm und Mauerteile blieben erhalten. Zwischen 1950 und 1953 gelang der Wiederaufbau sehr rasch. Der Schiefe Turm wurde an der Technischen Hochschule Karlsruhe eigens konstruiert und von Mayener Zimmerleuten gebaut. 1974 wurde die Kirche noch einmal vollständig restauriert. Dabei wurden auch die zerstörten Maßwerke in den Fenstern rekonstruiert. Die neuen Chorfenster wurden von Georg Meistermann 1976 entworfen und stellen den auferstandenen Christus dar, der seinen Geist in die Welt sendet.

Neben den Fenstern birgt die Clemenskirche noch weitere Kunstwerke, wie das Sakramentshaus, das moderne Tiptychon (von 1994), die Rosette über der Orgelempore (Meistermann), den gotischen Taufbrunnen, die Orgel (Fischer und Krämer), sowie ein Kreuzweg und verschiedene Heiligenfiguren.

Pfarrer

1909 -1921 Julius Schmidt
1921 -1926Jakob Fröhner
1926 – 1958Johannes Thees
1959 – 1977Hermann Waßmuth
1977 – 2009Ludwig Müller
2009 – 2020Matthias Veit
ab 2021Jörg Schuh